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Bäume schneiden ist nicht schwer …

Gelegentliche steife Böen aus Südwest störten kaum bei der Pflege junger und alter Bäume. Foto: E. Heybach
Gelegentliche steife Böen aus Südwest störten kaum bei der Pflege junger und alter Bäume. Foto: E. Heybach

… wenn nur nicht die Scheu vor dem Sägen wär! So oder ähnlich dachte mancher der Wissbegierigen, die am letzten Samstag-Vormittag trotz windigen Wetters den Garten beim Aussiedlerhof Bauer besuchten. Dorthin hatte der OGV zu einer zweistündigen Unterweisung eingeladen, wozu der Fachwart des Kreisverbands, Martin Krinn, gewonnen werden konnte, der mit seinem Wissen aus Praxis und Theorie beeindruckte.

Zunächst wurde der beim letztjährigen Schnittkurs gepflanzte Kirschbaum begutachtet. Doch die Enttäuschung war groß: Statt der erwarteten jährlichen neuen Triebe gab es lediglich neue Knospen. Der Grund war, dass im letzten trockenen Jahr den Wurzeln  nicht genügend Wasser zur Verfügung stand. So blieb also nur ein zaghaftes Anschneiden und das Ausknipsen etlicher Knospen als Arbeit an diesem Bäumchen übrig. Und mit Wässern und Düngen wird dieses hoffentlich eine bessere Vitalität entwickeln.

An der nächsten „Baustelle“ konnte man den Erziehungsschnitt zeigen, an einem vor einigen Jahren gesetzten Apfelbaum. Leit- und Fruchtäste wurden festgelegt, wobei die Zuschauer mit Vorschlägen nicht geizten, was herausgenommen werden soll und was nicht. Die Säge kam öfters zum Einsatz als es manchem misstrauischen Betrachter zunächst lieb war, doch zum Schluss war man sich einig, dass so der junge Baum viel besser dasteht und das Grundgerüst für späteren Ertrag hat. Auch in diesem Fall ist man gespannt, wie die Natur auf solche Erziehungsmaßnahmen mittels Schere und Säge reagiert.

Weiter ging es zu den Veteranen unter den Obstbäumen. Doch hier ist die Schere tabu, und nur die Säge darf benützt werden. Mit wenigen Eingriffen wurde für Belichtung und Entlastung im Kronenbereich gesorgt. - Viele gute Ratschläge gab es an diesem Vormittag, und mit Fachsimpeln und mit Fragen an den Fachwart ging es weiter zum Abschluss ins Reiterstüble, wo die Damen des OGV einen Umtrunk vorbereitet hatten. Etliches von dem Gelernten werden die über 25 Teilnehmer im eigenen Garten umsetzen, und die Scheu vom beherzten Einsatz der Baumsäge wurde wohl manchem genommen.               EH