Wie erwartet ist die Obsternte in diesem Jahr sehr gering ausgefallen. Trotzdem wurde in unserer Mosterei einen ganzen Tag lang gemostet, um das von einigen Idealisten mühsam zusammengelesene /zusammengesuchte Obst zu verarbeiten. Denn auf das alljährliche Erlebnis, den naturreinen Saft von den eigenen Äpfeln und Birnen in gewohnter Bio-Qualität zu gewinnen, wollte man auch in diesem mageren Jahr nicht verzichten.
Um bei solch kleinen Mengen nun sinnvoll die Mosterei-Anlage nutzen zu können, musste man sich auf diesen einen Tag in der Mitte des Oktobers konzentrieren. Und die beiden „Moster“ Josef Buschle und Wolfgang Greiner haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um für diesen Tag die Maschinen aus dem Winterschlaft zu erwecken, in Betrieb zu nehmen, und anschließend für die nächsten 11 – 12 Monate wieder einzumotten. Ihnen waren nicht nur die mostenden Stücklesbesitzer sehr zu Dank verpflichtet, sondern auch der Verein, der sich doch seit schon so vielen Jahren zum Ziel gesetzt hat, durch die vereinseigene Mosterei die Freude an der Pflege der Streuobstwiesen aufrecht zu erhalten.
Wenn heute die Wichtigkeit der Streuobstwiesen in Politik und Verbänden noch stärker in den Vordergrund gerückt wird (=Theorie), soll diese Art der Obst-Verwertung ein Teil unseres Beitrags zum Erhalt von Kulturlandschaft und Artenschutz sein (=Praxis). EH